Bei Sonnenaufgang wache ich von Schafsgebimmel auf. Wir haben die Zelte etwa fünf Meter vor einem Mauerdurchlass aufgeschlagen der in den Wald führt. Vor dem Durchlass stehen jetzt die Schafe, blöken und trauen sich nicht rein. Ich habe ein schlechtes Gewissen.
Am anderen Ende der Wiese trauen sich zwei mutige Schafe – immer entlang der Mauer – auf die Wiese. Als ich aufstehe um Kaffee zu kochen verschwinden sie aber wieder recht schnell.
Nils ist noch müde aber irgendwann kommt auch er aus dem Zelt gekrochen. Wir bauen ab und der Hunger treibt uns nach Lluc zum Frühstück.
Nach dem Frühstück, im Café auf dem großen Platz ist mir schlecht und als wir wieder durch Son Amer kommen und der Wirt mir bestätigt, dass er für diese Nacht noch ein Bett frei hat, beschließe ich, einen Tag Pause an diesem wirklich schönen Ort einzulegen.
Nils muss weiter, denn er will vor seinem Flug noch Strecke machen.
Adios, Nils! Wir waren tolle Zusammencamper. Ich hoffe, ich sehe Dich bald wieder.
Noch ist kein Mensch da, nur die Katze, die gestern unbedingt mit uns campen wollte. Alle sind früh am Morgen aufgebrochen und ich wasche meine Klamotten und lege mich ein bisschen ins Bett.
Am Nachmittag unterhalte ich mich lange und gut mit Marion aus Reutlingen, die die Tour ebenfalls alleine macht. Leider ist sie in der Dusche gestürzt und hat sich das Steißbein so unglücklich angeschlagen, dass sie wahrscheinlich nicht mehr weiter kommt.
Bei Abendessen sitzen wir mit einer Gruppe Elektrotechnikstudenten aus Aachen am Tisch, die sich vor allem dadurch auszeichnen, dass sie die Platte mit dem leckerem Tumbet in Windeseile leergefressen haben (eine Platte pro Tisch!) und dann mit Dackelaugen auf die Platten der anderen Tische starren. Es beginnt ein reger Handel – Wein gegen Essen.
Die Nacht ist angenehm ich schlafe wie ein Stein.
hikeminded 