Jetzt will ich’s aber wissen. Heute habe ich mir ein Fahrrad geliehen, denn die Füße wollen jetzt wirklich nicht mehr und versuche es nochmal mit dem Strand, den ich mir eigentlich schon gestern vorgenommen hatte.
Die Strecke von Port de Pollenca nach Alcudia führt immer am Meer entlang. Tolle Strände, glitzerndes Wasser. Als ich von der Hauptstrasse in die bewohnten Gebiete abbiege, am Strand auf einer Schotterpiste entlang, sehe ich ein Mallorca, das ich mag.
Eine alte Frau steht bis zu den Knien im algigen Wasser und schaut hinaus aufs Meer. Kinder holen am felsigen Strand Fischlaich aus dem Wasser. Zwei junge Männer reparieren ihr Boot. Ein einzelner roter Engländer liegt auf einem Fels in einem roten Liegenstuhl und hat die Times über sein Gesicht gebreitet. Eine etwa 70jährige, dicke Walkerin mit Stöcken und Kopfhörern stiefelt rabiat über die Piste.
Die Häuser hier sind meist alt, einfach und klein und liegen direkt am Meer. Kein Rummel, kein anstrengender Tourismus. Schön.
Ich fahre die Strecke, die ich gestern gegangen bin hinauf und wieder hinab, nach hinten wird der Weg immer löchriger und kurz vor dem Refugi stelle ich das Rad dann ab. Zu steil, lohnt sich eh nicht mehr. Der Weg zum Strand ist auf den letzten zweihundert Metern ein Klettersteig über Felsen. An ein paar abschüssigen Stellen muss ich wieder sehr scharf ein- und ausatmen. Aber gut. Das bin nur ich. Andere gehen hier bestimmt mit Flipflops und Huckepack mit Kleinkindern. Diese Berge. Ich will das wirklich können.
Die Bucht ist wunderschön, symmetrisch und halbrund – türkisfarbenes Wasser begrüßt mich. Als ich gerade ankomme treffe ich die Berliner vom Puig Maria, die gerade auf dem Rückweg sind und wir verabreden uns zum Abendessen.
Jetzt erstmal ins Wasser. Brrrrr. Das sah deutlich wärmer aus 🙂